eulenspiegel - Ausgabe 817

& Bauen www.dereulenspiegel.de Seit e 6 Anzeigensonderseite h en Wo n (ots ) Währen d de r kalte n Jah- reszei t sin d Grundstücksbesitze r zwa r im Garte n wenige r gefor- dert , dafü r verlange n ihne n abe r Schne e un d Eis vie l Aufmerk- samkei t ab . Es besteh t nämlic h ein e Verkehrssicherungspflich t - da s heißt , vo m Grundstüc k aus- gehend e Gefahre n sin d nac h Kräfte n zu minimieren . Erfolg t da s nicht , droh t ein e Haftun g für darau s entstanden e Schäden. De r Infodiens t Rech t un d Steu- er n de r LBS stell t in seine r Extra- Ausgab e einig e Urteil e zu die- se m Themenkrei s vor . Wenn eine mietvertragliche Pflich t besteht , das s de r Erdge- schossmiete r de n Winterdiens t zu übernehme n hat , dan n kan n de r Eigentüme r nich t stattdes- se n einfac h ein e Firm a dami t beauftrage n un d di e Koste n au f all e Miete r des Objekt s umlegen . So entschie d es da s Amtsge- richt s Münste r (Aktenzeiche n 48 C 1463/20 ) au f Klag e eine r Hausbewohnerin im Oberge- schoss , di e anteili g gu t 80 Eur o für de n Winterdiens t bezahle n sollte . Ab wan n besteh t eigentlic h ein e Räum - un d Streupflicht ? Tritt sie ers t dan n ein , wen n ein e meh r ode r wenige r flächendeckend e Glättegefah r vorliegt ? Da s Kam- mergerich t Berli n (Aktenzeiche n 21 U 56/22 ) verneint e dies . Be- reit s ein e ernsthaft e lokal e Glät- te reich e aus , u m di e Verkehrssi- cherungspflich t zu aktivieren . Da s gelt e auc h für eine n Dritten , de r de n Winterdiens t vo m ei- gentlic h Zuständige n übernom- me n habe . Grundsätzlic h se i imme r au f di e Umständ e de s Einzelfalle s zu achten , betont e da s Landgericht Saarbrücke n (Aktenzeiche n 1 3 S 96/23 ) in eine m Urteil . Ein e uneingeschränkt e Räum - un d Streupflich t besteh e nicht . Art un d Wichtigkei t de s Verkehrs- weg s seie n ebens o zu berück- sichtige n wi e sein e Gefährlich- kei t un d di e Stärk e de s zu er- wartende n Verkehrs . De r Stra- ßenverkehr , so di e Richter , müs- se sic h auc h im Winte r de n ge- gebene n Straßenverhältnissen anpassen . Nebe n Schne e un d Eis habe n es Grundstückseigentüme r imme r häufige r mi t Starkrege n zu tun . Es wir d jedoc h vo n ihne n nich t erwartet , das s sie Vorkehrunge n treffen , u m da s Nachbargrund- stüc k vor Starkrege n zu schüt- schuldigte , akzeptiert e da s Ge- rich t nicht . Manchma l ergebe n sic h bei m Streue n un d Räume n Situatio- nen , di e nich t vorhersehba r un d nich t beherrschba r sind . So hat- te ei n Hausmeiste r zwa r auf- tragsgemä ß de n Winterdiens t erledigt , dabe i abe r ein e unte r de m Schne e liegend e Glatteis- schich t nich t bemerkt . Si e hatt e sic h gebildet , wei l getaute s Was- ser au s eine r Regenrinn e auf de n Gehweg gelaufen war. Das Landgericht Dessau-Rosslau (Aktenzeiche n 4 O 477/22 ) ordnet e da s als außergewöhn- liche , nich t erkennbar e Gefah r ein . Ander e Situatione n sin d vo n vor- neherei n nich t beherrschba r un d de n Anrainer n nich t zumutbar . So ga b es innerhal b eine r Kom- mun e eine n 6 0 Mete r langen , seh r steile n Fußweg , für de n ei n Anwohne r de n Winterdiens t hät- te erledige n müssen . De r Ver- waltungsgerichtshof Baden- Württember g (Aktenzeiche n 5 S 947/21 ) stellt e fest , de r Winter- diens t se i a n diese r Stell e nich t zumutbar , zuma l es sic h u m ein e bloß e Abkürzun g für Fußgänge r handle . zen , der vo n ihre m Anwese n au s überschwappen könnte . Das Niedersächsische Oberverwal- tungsgerich t (Aktenzeiche n 1 M E 100/21 ) sieh t ein e Verant- wortun g nur dan n als gegeben , wenn gezielt Niederschlags- wasse r au f da s benachbart e Grundstüc k geleite t wir d oder Schäde n in erhebliche m Aus- ma ß befürchte t werde n müss- ten. So wichti g im Winte r Streugu t au f Straße n un d Gehwege n ist , u m Mensche n un d Maschine n vo r de m Ausrutsche n zu schüt- zen , so problematisc h kan n es sic h in de r Zei t danac h aus- wirken . Den n herumliegende r Split t kan n zu Unfälle n führen . Trotzde m ist vo n eine m Ver- kehrssicherungspflichtige n nac h Ansich t de s Schleswig-Holsteini- sche n Oberlandesgericht s (Ak- tenzeiche n 7 U 25/19 ) währen d de r kalte n Jahreszei t nich t ein e sofortig e Entfernun g des ausge- brachte n Streugute s zu verlan- gen . Es kan n au s präventive n Gründe n liege n bleiben . Gehwege , fü r di e kei n Anwohne r zuständi g ist, müsse n vo n de n Städte n un d Gemeinde n winter- dienstlic h betreu t werden . Ein e Passanti n wa r auf Glattei s aus- gerutsch t un d musst e danac h dre i stationär e Krankenhausbe- handlunge n übe r sic h ergehe n lassen . Da s Landgerich t Breme n (Aktenzeiche n 1 O 2112/16 ) erkannt e hie r ein e schuldhaft e Verletzun g de r Verkehrssiche- 2.950 Preisgünstige Kaltwintergärten, Terrassendächer und Beschattungsanlagen info@proimmo-os.de Jetzt 10% WINTER-RABAT T sichern. Urteile zur Verkehrssicherungspflich t im Winter Achtung, Rutschgefahr! rungspflicht , den n es hab e sic h u m eine n für de n Fußgänger- verkeh r wichtige n Weg gehalten . Di e Konsequen z daraus : Di e Stad t Bremerhave n musst e zu 70 Prozen t für de n Schade n haf- ten . De r Res t entfie l wege n Mit- verschulden s auf di e Fußgänge- rin . Das s di e Kommun e di e Ver- zögerun g mit eine m Ausfal l eine r Räum - un d Streumaschin e ent- Die Zah l de r asbestbedingte n Berufskrankheite n un d Todes- fäll e ist trot z de s Verbot s vo n Asbes t im Jah r 199 3 un d de m Auslaufen aller Sonderrege- lunge n im Jah r 199 6 weiterhi n hoch . Lungenkreb s in Verbin- dun g mi t eine r Asbeststaub- lungenerkrankun g (Asbestose ) stan d mit 1.28 6 Meldunge n im Jah r 202 3 be i de r Berufsgenos- senschaf t Ba u au f Plat z fün f de r am häufigste n gemeldete n Be- rufskrankheiten . „Di e Änderun- ge n in de r Gefahrstoffverord- nun g habe n eine n wirksamere n Schut z vor Gefahrstoffe n im Fo- kus . Si e ziele n darau f ab , Be- schäftigt e besse r vor de n Gefah- re n zu schützen , di e auc h heut e noc h vo n Asbes t ausgehen . Da- be i komm t ei n Risikokonzep t zu r Anwendung . Da s Prinzip : di e zu ergreifenden Schutzmaßnah- me n hänge n vo n de m Risik o ab , de m di e Beschäftigte n ausge- setz t sind“ , erläuter t Dr. Ludwi g Brands , Expert e für Arbeitssi- cherhei t bei TÜ V Rheinland. Risike n beurteilen Ei n Beispie l für di e Anwendun g de s Risikoakzeptanzkonzeptes , da s ursprünglic h ausschließlic h in de r Technische n Rege l für Ge- fahrstoff e (TRGS ) 91 0 beschrie- be n wurde , sin d di e Regelunge n zu m Asbes t in de r aktuellen No- vell e de r Gefahrstoffverordnung . Si e ha t da s Risikoakzeptanz- konzep t nu n in de n Verord- nungsran g gehoben , wodurc h es verbindlic h anzuwende n ist. Be i de r Beurteilung des Risikos durc h Gefahrstoff e wi e Asbest , für di e es kein e Arbeitsplatz- grenzwert e gibt , werde n zwe i Schwellenwerte , di e Akzeptanz - un d Toleranzkonzentration , ge- nutzt. Die Akzeptanzkonzen- tratio n eine s al s krebserzeugen d eingestufte n Stoffe s in de r Ar- beitsplatzluf t ist de r Wert , bei de m bei 40-jährige r Expositio n übe r ach t Stunde n da s Risik o einer Krebserkrankung mit 4:100.00 0 bzw. übergangswei- se mi t 4:10.00 0 eingestuf t wird . Da s bedeutet , vie r vo n hundert- tausen d Mensche n erkranke n statistisc h an Krebs . Entspre- chen d bezeichne t di e Toleranz- konzentratio n ei n Risik o vo n 4:1.000 . Ma n sprich t bei eine r Expositio n (übe r ach t Stunden ) unterhal b de r Akzeptanzkonzen- tratio n vo n eine m niedrigen , be i eine r Expositio n zwische n de r Akzeptanz - un d Toleranzkonzen- tratio n vo n eine m mittlere n un d bei eine r Expositio n oberhal b de r Toleranzkonzentration vo n ei- ne m hohe n Risiko. Asbest : Verbote n un d trotzde m wei t verbreitet Werde n Baumaßnahme n im Be- stan d vorgenommen , mus s das beauftragt e Unternehme n ein e Risikoeinstufung vornehmen. Dabe i kan n ers t in Gebäuden , di e nac h de m 31.10.199 3 ge- bau t wurden , siche r davo n aus- gegange n werden , das s kei n As- bes t verbau t wurde . Wurd e ei n Hau s frühe r errichtet , könnte n beispielsweis e Dach - un d Fassa- denplatten , Brandschutzisolie- rungen , Bodenbeläg e un d Kle- be r sowi e Putze , Spachtelmas- fahrstoffverordnung , di e dami t einhergehenden notwendigen Maßnahme n zu m Arbeitsschut z ode r allgemei n für Arbeitssicher- hei t interessieren , könne n sic h unter www. tuv.com/arbei ts sicherhei t übe r da s Angebo t vo n TÜ V Rheinlan d informieren . Übe r TÜ V Rheinland Sicherhei t un d Qualitä t in fas t alle n Wirtschafts - un d Lebens- bereichen: Dafür steht TÜV Rheinland . Da s Unternehme n ist sei t meh r al s 15 0 Jahre n täti g un d zähl t zu de n weltwei t füh- rende n Prüfdienstleistern . TÜ V Rheinlan d ha t meh r al s 22.00 0 Mitarbeiterinne n un d Mitarbeite r in übe r 50 Ländern . Di e hoc h qualifizierte n Expertinne n un d Experte n prüfe n run d u m de n Globu s technisch e Anlage n un d Produkte , begleite n Innnovatio- ne n in Techni k un d Wirtschaft , trainiere n Mensche n un d zerti- fiziere n Managementsysteme . sen , Fliesenklebe r un d bauche- misch e Produkt e Asbest enthal- ten . Be i Umbau - un d Sanie- rungsmaßnahme n kan n de r Ge- fahrstof f dahe r freigesetz t wer- den . Deshal b müsse n sowoh l Heimwerke r als auc h Arbeitneh- me r bei Baumaßnahme n im Be- stan d vo r asbesthaltige n Mate- rialie n geschütz t werden. Auftraggebe r mus s Informatione n bereitstellen U m Betrieb e bei de r Erstellun g de s Risikokonzept s zu unter- stützen , mus s de r Auftraggebe r de n beteiligte n Unternehme n Informatione n zu m Ba u un d zur Nutzun g de s Gebäude s gebe n sowi e da s Baujah r bzw. bei Ge- bäude n au s de n Jahre n 199 3 bis 199 6 da s Datu m de s Bau- beginn s mitteilen . Au f diese r Ba- sis müsse n di e Unternehme n im Rahme n eine r Gefährdungsbe- urteilun g feststellen , ob ein e As- bestbelastun g vorlieg t un d gege- benenfall s Probe n zur Bestim- mung der Asbestgefährdung nehmen. Abhängi g vo m ermittelte n Risik o sin d dan n adäquat e Maßnah- me n zu ergreifen . Lieg t di e Expo- sitio n unterhal b vo n 1.00 0 Fa- sern je Kubikmeter , reichen staubmindernde Maßnahmen aus . Lieg t die Expositio n höher , sin d Schutzmaßnahme n wi e die staubdicht e Abtrennun g de s Ar- beitsbereichs , di e Einrichtun g vo n Lüftungseinrichtunge n mi t Unterdruck , Personenschleusen mit Duschen und Material- schleuse n zu treffen . „Fü r di e Einstufun g de s jeweilige n Risi- ko s un d da s konkre t erforder- lich e Vorgehe n ist ein e fachkun- dig e Beratun g Voraussetzung , di e unser e TÜV-Rheinland-Ar- beitssicherheitsexpertinne n un d -experte n Unternehme n bereit- stelle n können“ , so Brands . Un- ternehme n un d Beschäftigte , di e sic h für di e Änderun g de r Ge- Mehr Arbeitsschutz beim Bauen im Bestand Änderung der Gefahrstoffverordnung Die Osnabrücker Szene im Netz: Werde Tei l der Facebook-Gruppe: Facebook.co m / eulenspiegel Osnabrück Foto: pixabay

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