eulenspiegel - Ausgabe 812

dizinische n Fachbereich e sowi e Einrichtunge n vertreten . Ein Dritte l de r Befragte n ga b an , sic h be i de r Arzttätigkei t “seh r belastet ” zu fühlen . Weiter e 47 Prozen t fühle n sic h immerhi n noc h “ehe r belastet” . Demge- genübe r stehe n 17 Prozent , di e währen d ihre r Arbei t wenige r Be- lastun g verspüren . Nu r 3 Prozen t fühle n sic h im Arbeitsallta g “ga r nich t belastet” . Vor alle m di e ausufernd e Büro- krati e un d de r hoh e Dokumenta- tionsaufwan d sorge n bei de n be- fragte n Ärzte n für Stres s im Be- rufsallta g - 62 Prozen t votierte n dafür. Auc h weiter e Faktore n wi e ei n hohe r Zeitdruc k un d da s Ab- arbeite n viele r nichtärztliche r Tä- tigkeite n trage n zur allgemeine n Belastun g be i (je 4 7 Prozent) . Di e tatsächlich e Arbeitszeit , di e häufi g di e vereinbart e Arbeitszei t übersteig t (3 9 Prozent) , sowi e di e Vielzah l an Wochenend - un d Nachtdienste n (3 7 Prozent ) sin d weiter e Faktoren , di e zu r allge- meine n Belastun g beitragen . Al s Konsequen z sehe n sic h 40 Prozen t de r teilnehmende n Ärzt e in ihre n Erwartunge n bezüglic h de s medizinische n Beruf s ent- täuscht . Dementsprechen d ga- be n nu r 6 3 Prozen t de r Befrag- te n an, das s sie sic h wiede r für diese n Jo b entscheide n würden. Auc h ihre n Arbeitgeber n stelle n di e angestellte n Ärzt e ei n zwie- gespaltene s Zeugni s aus : Nu r knap p 57 Prozen t würde n ihre n aktuelle n Arbeitgeber weiter- empfehlen . Ähnlic h steh t es u m di e Identifikatio n mi t de m Ar- beitgeber : Run d 58 Prozen t de r befragte n Ärzt e könne n sic h lau t Umfrag e mit ihre m derzeitige n Arbeitgebe r identifizieren . Da s ist Ärzte n im Jo b wichtig Di e Umfrag e ermittelt e eben- falls , welch e Faktore n de n Be- fragte n in ihre m Berufsallta g be- sonders wichti g sind. Dabe i entschiede n sic h di e Medizine r vorrangi g für ei n gute s Arbeits- klim a sowi e di e Arbeitsatmos- phär e (8 4 Prozent) , ein e gut e und transparente Kommuni- katio n im Tea m (8 0 Prozent) , ausreichen d Zei t für Patiente n (7 2 Prozent ) sowi e di e Möglich- kei t zu qualitativ hochwertige n Fort - un d Weiterbildunge n (7 0 Prozent ) un d ein e ausgeglichen e Work-Life-Balanc e (6 5 Prozent). A n diese n Punkte n könnte n Ar- beitgebe r im Gesundheitswese n ansetzen . Den n lau t Befragun g zeigten sich beispielsweise knap p 60 Prozen t de r Ärzt e un- zufriede n mi t ihre r aktuelle n Work-Life-Balanc e beziehungs- weis e könne n ihre n Beru f nu r schwe r mit Freizei t un d Famili e vereinbaren . 58 Prozen t wün- sche n sich , meh r Zei t für di e Behandlun g ihre r Patiente n zu haben . Di e Zufriedenhei t a m Arbeits- plat z könnt e darübe r hinau s durc h Faktore n wi e de r Mög- lichkei t zu m selbstständige n Ar- beiten , eine r hohe n Arbeitsplatz- sicherheit , eine m positive n Ar- beitsklim a wi e auc h eine m gute n Imag e eine s Arbeitgeber s gestei- ger t werden . Fazit Di e Ergebniss e sin d alarmieren d für all e Akteur e im Gesundheits- wesen . Arbeitgebe r brauche n zu m Beispie l Lösungsansätz e hinsichtlic h effiziente r Arbeits- prozess e un d Personalplanun g sowi e de r Einführun g ode r Ver- besserun g digitale r Lösunge n für Dokumentation, Abrechnung un d Terminmanagement . Un d auc h di e Politik ist gefragt , bes- ser e Rahmenbedingunge n un d Fördermöglichkeite n zu schaffe n ode r zu verbessern , beginnen d bei de r Vereinfachun g regulatori- sche r Anforderunge n un d ver- besserte r Digitalisierun g bis hi n zu r Stärkun g de r Primärversor- gun g un d Entlastun g vo n Fach- ärzte n un d stärkere r Präventiv- orientierung . Den n kla r ist : Da s System selbst braucht eine besser e Gesundheit . Übe r di e pA Medie n GmbH : Di e pA Medie n Gmb H betreib t di e digitale n Karriere - un d Infor- mationsportale praktischArzt un d Medi-Karrier e mit monatlic h übe r 2.000.00 0 Besucherinne n un d Besuchern . praktischArz t biete t Informatione n run d u m die Themen Medizinstudium, Arztkarrier e un d Praxis-Nieder- lassung . Medi-Karrier e beschäf- tigt sic h mit de n meh r als 35 0 nicht-ärztlichen Berufsbildern aus dem Gesundheitswesen , Sozialwese n un d de r Therapie . Umfrage: Viele Mediziner würden ihren Job nicht erneut wählen Bürokratie und Zeitdruck (ots ) 80 Prozen t de r Medizinerin- ne n un d Medizine r in Deutsch- lan d fühle n sic h vo n ihre r Arbei t belastet . Da s erga b di e reprä- sentativ e “Umfrag e zu de n Ar- beitsbedingunge n für Ärztinne n un d Ärzte” de s Karriere - un d In- formationsportal s praktischArzt . Soga r nu r dre i Prozen t de r Be- fragte n ga b an , sic h vo n de r Arzt- tätigkei t ga r nich t belaste t zu fühlen . Da s Wichtigst e in Kürze •Run d 80 Prozen t de r Ärzt e empfinde n ihr e Arbei t als belas- tend . •4 7 Prozen t nenne n als Grund : Zeitdruck und nichtärztliche Tätigkeiten . •Run d di e Hälft e de r Ärzt e in Deutschlan d ist unzufriede n mi t de n Arbeitszeiten . 39 Prozen t klage n darüber , dass dies e häu- fig auc h di e vereinbart e Arbeits- zei t übersteigt . •Die Balanc e zwische n Beru f un d Privatlebe n wir d vo n zwe i Dritte l als unbefriedigen d be- schrieben . Di e Vielzah l an Wo- chenend - un d Nachtdienste n ist ei n Faktor , de r zur Belastun g beiträg t (3 7 Prozent) . •Ausführlich e Ergebniss e au f praktischArzt.de An de r Umfrag e vo n praktisch- Arz t nahme n im Jun i 202 4 ins- gesam t 1.73 3 Ärztinne n un d Ärzt e sowi e Medizinstudente n in Deutschlan d teil . Da s Teilneh- merfel d deck t dabe i all e Alters- klassen , Karrierestufe n un d Be- schäftigungsverhältnisse ab. Außerde m sin d sämtlich e me- sic h ein zweite s Ma l angemelde t haben . Ein rundu m gelungene s Format“ , beton t Mario n Ble y un d ergänzt : „Wi r sin d fro h darüber , da s Forma t angelehn t an das Projekt „Ausbildungsbotschaf- ter “ de r IH K un d HW K Osna- brück , weiterführe n zu können . De r Pflegeberu f wir d dari n bei schulinternen Messeformaten mitberücksichtigt. “ In de r zurückliegende n vierjähri- ge n Laufzei t de s Projekt s beka- me n zude m Lehrend e di e Mög- lichkeit , in de r Pfleg e zu hospi- tiere n un d so Einblick e in de n Arbeitsalltag , zu m Beispie l in eine m Operationssaal , zu gewin- nen . „Die s zeig t deutlich , welch e vielfältige n Möglichkeite n un d unterschiedliche n Ausbildungs- optione n de r Gesundheitsbe- reic h bereithält“ , beton t Mario n Bley. Zufriede n sin d di e Projektverant- wortliche n mi t de n Ergebnisse n de s Projekts : Durch da s Enga- gemen t konnte n wertvoll e Netz- werkstrukture n hergestellt , Kon- takt e geknüpf t un d wichtig e Ko- operatione n zwische n Bildungs- einrichtunge n un d Pflege - un d Gesundheitseinrichtungen im Landkrei s Osnabrüc k etablier t werden. “ Un d auc h im Hinblic k auf die Ausbildungsabbrüch e konnt e da s Projek t Positive s be- wirken : „S o konnte n Arbeitsbe- dingunge n in kleine n un d mittle- ren Unternehme n optimier t un d fü r di e Auszubildende n verbes- ser t werden . Dadurc h erhoffe n wi r ein e Reduzierun g vo n Bil- dungsabwanderun g un d Ausbil- dungsabbrüchen.“ Über das Projektend e hinau s bleibe n di e Ansprechpersonen bestehen. „Dadurc h wir d deutlich , das s da s Projek t ,Finde n un d Binden ‘ zur Mark e in Stad t un d Landkrei s geworde n ist un d sic h etablier t hat . Darau f sin d wi r stolz“ , be- tone n Hellmer s un d Bley. betromme l bei de n Jugendli- chen , abe r auc h be i de n Einrich- tungen , unte r andere m de n Ju- gendberufsagenturen . Darübe r hinau s wurde n durc h di e Maß- Arbeit drei „Azubimarketing- Checks “ in Pflegeeinrichtunge n durchgeführt . „Viel e jung e Mensche n habe n kein e konkret e Vorstellun g vo n eine m Pflegeberu f un d wisse n oft nicht , wi e der Arbeitsallta g aussieht . Bei m Forma t ,Schul- punk t wa r da s Binde n de r scho n in de r Pfleg e tätige n Fachkräft e un d di e Verbesserun g de r Ar- beitsbedingunge n in de r Pflege. Di e Projektpartne r sin d auf vie- le n Wegen au f di e potenzielle n Pflegekräft e zugegangen : Gelun- ge n ist au s Sich t de r Projekt- verantwortliche n di e Ansprach e übe r de n eigen s für diese n Zwec k gegründete n Instagram- Kanal „PflegedeineChance“: „Toll sin d di e Reel s angekom- In vielen Pflegeeinrichtungen fehle n Pflegekräfte , imme r we- nige r jung e Mensche n strebe n ein e Ausbildun g in eine m Pflege- beru f an . Abe r wi e geling t es , Schülerinne n un d Schüle r für dies e beruflich e Laufbah n zu be- geistern ? Mi t diese n un d an- dere n Frage n beschäftigt e sic h da s Projek t „Finde n un d Binde n – Nachwuchsförderun g in de r Pflege“ . In de m gemeinsamen Projek t arbeiteten MaßArbeit un d da s GewiNe t Kompetenz- zentru m Gesundheitswirtschaf t e.V. gemeinsa m daran , junge n Mensche n Berufsbilde r in de r Pfleg e näherzubringe n un d so ei- ne n Beitra g zu r nachhaltige n Si- cherun g un d Verbesserun g der Fachkräftesituatio n in Stad t un d Landkrei s Osnabrüc k zu leisten . Da s 201 9 gestartet e Projek t wurd e jetz t erfolgreic h abge- schlossen. „A n viele n Stelle n in Stad t un d Landkrei s mangel t es an Fach- kräfte n im Pflegebereich . Entwe- de r starte n di e junge n Men- sche n ga r nich t ers t in di e Aus- bildun g ode r breche n dies e vor- zeiti g ab . Zude m ha t de r Pfle- geberu f leide r ei n negative s Imag e be i viele n Schülerinne n un d Schülern“ , erläuter n Maß- Arbeit-Vorstan d Lar s Hellmer s un d GewiNet-Geschäftsführeri n Mario n Ble y di e Hintergründ e de s Projekts . Vie r Teilziel e habe n sic h MaßArbei t un d GewiNe t zu- sammen mit Projektpartnern au s de r Pflegebranch e sowi e de r Wirtschaf t für da s au s Mittel n de s Europäische n Sozialfond s un d de r MaßArbei t finanziert e Vorhaben vorgenommen. So gin g es nich t nu r darum , au f Be- rufsweg e un d Karrieremöglich- keite n in de r Pfleg e aufmerksa m zu machen . Auszubildend e soll- ten auc h geziel t währen d de r Ausbildungszei t unterstütz t wer- den , u m später e Abbrüch e zu vermeiden . Ei n weitere r Schwer- Gesundheit & Pflege Anzeigensonderseite www.dereulenspiegel.de Seit e 8 Mehr auf www.dereulenspiegel.de men . Da s meis t aufgerufen e Vi- de o hatt e dabe i fas t 12.00 0 Aufrufe . Besonder s gu t wurde n da s Reihenforma t wi e ,Fakt ode r Vorurteil? ‘ sowi e di e Posts nac h de n ,Schulbesuche n durc h Rol- lenvorbilder ‘ angenommen . Di e Post s un d Reel s habe n daz u bei- getragen , de n Pflegeberu f in de n Köpfe n vo n junge n Mensche n imme r wiede r präsen t in de n Vor- dergrund zu rücken“ , erläuter t Susanne Steininger, Leiterin Übergangsmanagemen t bei de r MaßArbeit . Mi t umfassende n Werbematerialie n wi e Postkar- ten , Handout s un d Flyer n rühr- te n die Projektpartne r di e Wer- besuch e durc h Rollenvorbilder ‘ bekame n Schüle r un d Schüle- rinne n eine n authentische n Ein- blic k in de n Pflegeberuf . Durc h praktische Sequenzen wurde da s Klassenzimme r zu m Pflege- settin g un d di e Jugendliche n er- hielten di e Chance , liv e zu erfah- re n un d auszuprobieren , wi e sic h Pfleg e anfühl t un d welch e viel- fältige n Aufgabe n ein e Pflege- kraf t in ihre m Arbeitsallta g erle- digt . Di e Anfrage n un d da s Inte- ress e habe n gezeigt , wi e wertvol l dies e Maßnahm e wa r un d zur Berufsorientierun g genutz t wer- de n konnte . Interessan t ist hier- bei , das s viel e Teilnehmend e Ziehe n eine positiv e Bilanz des Projekts (v . li hinten) : Lina Freitag , Fachdiens t Soziale s des Landkreise s Osnabrück , Marion Bley , Ge- schäftsführeri n GewiNet , MaßArbeit-Vorstan d Lars Hellmers , Sophia Büssing , Projektkoordinatorin , sowie (v . li. vorne) Susann e Steininger , Leiterin Übergangsmanagemen t bei der MaßArbeit , und Katja Bielefel d von der Servicestell e Schule-Wirtschaf t der MaßArbeit . Foto : Fran k Bertra m / MaßArbeit Wie fühlt sich Pflege an? Positive Bilanz des Projekts „Finden und Binden“

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