eulenspiegel - Ausgabe 812

Gesundheit & Pflege Anzeigensonderseite Seite 5 Es hab e im Rau m gestanden , di e Katz e einzuschläfern . Natürlic h se i sie vo n de n Schicksale n ihre r kleine n Patiente n auc h außer- hal b de r Arbeitszei t bewegt . „Und wenn man in einem solche n Fal l ausgerechne t mi t eine r Hirnchirurgi n befreunde t ist , sprich t ma n natürlic h da- rüber . Wa s ic h nich t erwarte t habe , wa r da s Angebot , das s sie uns hilft“ , sag t Funcke. Das s si e sic h de n ungewöhn- liche n Pla n ausgedach t haben , geht , wi e di e beide n Fraue n Es ist an sic h kein e Besonder- heit , das s di e Neurochirurgi n Dr. Julian e Schroetele r vo m Klini- ku m Osnabrüc k Eingriff e durch- führt , be i dene n si e de n Schäde l vo n Patiente n öffne t un d Tumor e entfern t – nur , das s ihr e Pa- tienten normalerweise keine Katze n sind . Ein e Verkettun g glückliche r Umständ e führt e da- zu , das s Dr. Schroetele r gemein- sa m mi t Dr. Carste n Grußendorf un d Dr. Claudi a Funck e im Tier- gesundheitszentru m Grußendor f in Bramsch e mi t eine r solche n hochspezialisierten Operation da s Lebe n vo n Lilly , eine r acht- jährige n Britisc h Kurzhaa r Katze , rette n konnte. Fü r Lill y wa r es jedenfall s eindeu- tig ei n Glücksfall , das s Schroe- tele r mi t de r Veterinärmedi- zineri n Dr. Claudi a Funck e vo m Tiergesundheitszentrum Gru- ßendor f befreunde t ist un d ihr e Unterstützun g durc h de n priva- te n Kontak t zustand e kam . Fun- ck e hatt e Schroetele r – ausge- rechne t bei m Reite n – vo n Lill y berichtet , u m kollegiale n Ra t zu de m Fal l einzuholen . Zu de m Zeitpunk t bestande n kein e gu- te n Aussichte n für Lilly : Di e u.a . au f Veterinäronkologi e speziali- siert e Funck e un d de r Veterinär- chirur g Dr. Carste n Grußendor f hatte n festgestellt , das s ei n be- trächtlic h große r Hirntumo r de r Auslöse r de r massive n Gleichge- wichtsstörungen und Gehbe- schwerde n war , vo n dene n die Katz e betroffe n war. „Hirntumor e be i Katze n könne n gu t mi t Bestrahlunge n behan- del t werden , wie es auc h häu- fige r im Tiergesundheitszentru m Grußendor f durchgeführ t wird“ , erklär t Funcke . „Blo ß wa r de r Tumo r in Lilly s Fall so groß , das s di e Zei t dafü r nich t meh r ge- reich t hätte . Si e litt bereit s massi v unte r de n Folge n de s gestiegene n Hirndruck s un d es wär e nich t möglic h gewesen , de n Tumor mi t andere n Behand- lunge n rechtzeitig zu schrump- fen , bevo r es tödlic h für sie gewese n wäre.“ timetern . Er sei fas t so gro ß wi e ihr Hir n gewesen . Ein e Sach e de s Augenblicks , das s sie da s Angebo t gemach t habe , Lill y zu operieren. „Das Tiergesund- heitszentru m ist so moder n aus- gestattet , das s sic h diese r Ein- grif f überhaup t mache n lässt“ , sagt Schroeteler. „Aber der Grun d lieg t einfac h darin , das s ich Tier e ma g – wi r habe n auc h eine Katze. Außerdem hat irgendwi e alle s gepasst , das s ich es schnel l genu g an de m Sams- tagvormitta g einrichte n konnte . Di e beide n Kinde r vo n Claudi a Lilly s Operation , an de r nebe n Claudi a Funck e auc h Inhabe r Dr. Carsten Grußendorf beteiligt war , sei nach zwe i Stunde n ge- schaff t gewesen . „Ic h hab e ers t mi t eine m kleine n Bohre r de n Schädelknoche n geöffne t un d dan n mi t eine r spezielle n Säg e ei n etw a 1, 5 x 1, 5 Zentimete r große s Stüc k herausgesäg t un d dadurc h de n Tumor entfern t – letztlic h genaus o wi e bei eine m Menschen.“ De r Eingrif f habe , wi e di e beide n Medizinerinne n berichten , zu m bestmögliche n Ergebni s geführt . Lill y hab e zeh n Minute n nac h de r Operatio n di e Auge n geöffne t un d se i bereit s wenig e Stunde n späte r wiede r aufgestande n un d gelaufen . „Vorhe r konnt e sic h Lill y kau m au f de n Beine n halte n un d ist laufen d zur Seit e umge- kippt . Da s wa r scho n an de m Aben d vorbe i – sie ist gerad e ge- laufen. A m Tag danac h hab e ic h sie mi t zu mi r in s Bür o genom- me n un d au f einma l sa ß sie au f de r Fensterbank . Vor de r Opera- tio n wa r es undenkbar , das s sie de n Sprun g geschaff t ode r über- haup t gemach t hätte“ , berichte t Funcke. Kein e Frage : Auc h vo n Lill y au f de r Fensterban k gib t es ei n Handyvideo. „Das habe ich gleic h de n Besitzer n geschickt“ , so Funcke . Lill y gehör t eine r Fa- mili e au s Holzwicked e (NRW) . Nac h de m Eingrif f im Mär z ka m sie End e Jun i wiede r zu eine r Kontrolluntersuchung . „Ic h hab e in de r Zwischenzei t gan z viel e Film e erhalten , au f dene n zu sehe n ist , wi e Lill y di e Trepp e hochrenn t ode r ander e Aben- teue r anstell t – es geh t ihr her- vorragend“ , berichte t Funcke . Auc h Julian e Schroetele r wir d mi t Lilly-Video s bemustert . „Ei n Operateu r wünsch t es sic h na- türlich , das s es Patiente n besse r geht“ , sag t Schroeteler . „Video s erhalt e ic h normalerweis e nicht , wei l ich Patiente n nac h Eingrif- fe n ja laufen d zu r Verlaufskon- troll e sehe . Abe r in diese m Fall ist es natürlic h schön.“ Neurochirurgin vom Klinikum operiert Katze Hand in Hand mit de r Veterinärmedizin Eingrif f geschafft : Dr . Juliane Schroetele r vom Kliniku m (re.) und Dr. Claudi a Funcke vom Tiergesundheitszentru mGrußendor f mit Lilly nach der Operatio n im Aufwachraum . Foto : Jens Lintel schildern , natürlic h darau f zu- rück , das s Schroetele r übe r di e erforderliche n Kenntniss e ver- fügt, eine solche Operation durchführe n zu können . „Abe r di e Voraussetzun g wa r ers t ein- mal , das s in de m Tiergesund- heitszentru m all e modern e Bild- gebungstechni k un d ei n passen- de s OP-Settin g vorhande n ist , wi e sie in Krankenhäuser n be i Mensche n genutz t wird“ , mach t Schroetele r deutlich . „Nur mi t eine r Tierklinik , welch e übe r ei- ne n solc h hohe n Standar d hin- sichtlic h de r operative n un d de r perioperativen Möglichkeiten vo n de r OP-Ausstattun g übe r Intensivstatio n bis Anästhesi e verfügt , sin d solch e komplexe n Operatione n möglich.“ Lilly s Tumo r hatt e nac h de n Angabe n vo n Schroetele r eine n Durchmesse r vo n fas t zwe i Zen- Funcke , di e etwa s älte r sind , habe n in de r Zei t de r Operatio n au f mein e beiden , aufgepasst ‘ un d all e habe n sic h darübe r gefreut , das s wir zusamme n ein e Katz e operier t haben.“ Stat t Mensche n ein e Katz e zu operieren , se i kein e so groß e Sache . „Letztlic h sin d wi r all e Säugetiere“ , sag t Schroeteler . Di e MRT-Bildgebun g hab e es er- möglicht , de n Eingrif f ebens o präzis e wi e be i Menschen zu plane n un d dan n auszuführen . „De r Schäde l eine r Katz e ha t ein e ander e For m un d ihr Groß- hir n ist kleine r als unseres , abe r im Grund e ist ei n solche r Eingrif f nich t ander s als be i Menschen . Blo ß stell t de r Organismu s eine r Katz e ander e Anforderunge n bei de r Narkos e – verkürz t gesagt , dar f sie be i ihnen nich t lang e dauern.“ men“ , so Storm . „Vo r alle m Kin- der, Krank e un d älter e Men- sche n müsse n besse r vo r Hitz e geschütz t werden . Ferne r ist de r Hitzeschutz am Arbeitsplatz wichtig.“ Lau t Hitzerepor t de r DAK-Ge- sundhei t hatte n 24 Prozen t de r Mensche n in Deutschlan d be- reit s End e Jul i Gesundheitspro- blem e durc h Hitze . Dami t steig t Abgeschlagenheit , Kreislaufpro- bleme , Schlafstörungen : Jed e viert e Perso n in Deutschlan d hatt e 202 4 bereit s Gesund- heitsproblem e durc h extrem e Hitze . In de r Altersgrupp e übe r 60 Jahre n wa r soga r run d ei n Dritte l betroffen . Hie r ga b es im Vergleic h zu m Vorjah r eine n deutliche n Anstieg . Da s zeig t de r aktuell e Hitzerepor t de r DAK- Gesundheit . Lau t Forsa-Umfrag e im Auftra g de r Krankenkass e bereite n Hitzewelle n un d Ex- tremwette r knap p zwe i Dritte l de r Mensche n groß e Sorgen . Dabe i sin d vor alle m jung e Mensche n vo n Ängste n betrof- fen . DAK-Vorstandsche f Andrea s Stor m sprich t sic h für eine n wei- tere n Ausba u de r Hitzepräven- tio n in Deutschlan d aus . „E s ist alarmierend , wi e viel e Mensche n scho n in de n erste n Hitze-Woche n Gesundheitspro- blem e hatten“ , sag t DAK-Vor- standschef Andreas Storm. „Unse r Hitzerepor t zeigt , das s di e Auswirkunge n de r extreme n Temperature n zunehmen d älter e Mensche n gesundheitlic h belas- te n un d vor alle m de r jüngere n Generatio n rech t groß e Sorge n macht. “ Stor m verwie s au f di e Fortschritt e de r Hitzepräventio n in Bund , Länder n un d Kommu- nen . „Di e Schutzplän e müsse n weite r ausgebau t werde n un d bundeswei t zu r Entfaltun g kom- diese r Wer t leich t im Vergleic h zu m Vorjahr . De r Antei l bei de n Ältere n ab 60 Jahr e lag dabe i mi t 32 Prozen t fas t doppel t so hoc h wi e bei de n Jüngere n (1 7 Pro- zent ) un d stie g deutlic h sei t de r letzte n Erhebun g im Jun i 202 3 (2 5 Prozent). Di e betroffene n Befragte n wur- de n vo r alle m durc h Erschöpfun g (7 6 Prozent) , Kreislaufproblem e (6 6 Prozent ) un d Schlafstörun- ge n (5 9 Prozent ) belastet . Von denjenige n mi t Hitzebeschwer- den , musste n fün f Prozen t ein e Arztpraxi s aufsuchen . Weiter e 16 Prozen t gabe n an , sie hätte n au f eine n Praxisbesuc h verzich- tet , wäre n abe r besse r zu m Arz t ode r zu r Ärzti n gegangen. Hitzewelle n un d Extremwette r werde n voraussichtlic h in Zu- kunf t weite r zunehmen . Übe r di e Hälft e de r Befragte n (6 1 Pro- zent ) mache n sic h groß e ode r soga r seh r groß e Sorge n vo r diese m Hintergrund . Besonder s junge n Mensche n zwische n 18 un d 29 Jahre n bereite n di e Ent- wicklunge n Ängst e – 23 Prozen t habe n seh r groß e Sorge n im Ver- gleic h zu Persone n de r Alters- grupp e übe r 60 mi t nu r zwöl f Prozent . Fü r manch e gesellschaftliche n un d wirtschaftlichen Bereich e besteh t nac h Einschätzun g de r Befragte n ei n dringende r Hand- lungsbedarf : 89 Prozen t sin d de r Ansicht , das s Wirtschaftszweig e mi t schwere r körperliche r Arbei t (Handwerk , Ba u ode r Produk- tion ) besonder s star k vo n Hitze- wellen betroffen sind . Meh r Mensche n als im Vorjah r halte n darübe r hinau s de n Pflegebe- reic h in Alten - un d Pflegeein- richtungen für anfällig (80 Prozent) un d meh r al s di e Hälft e (5 8 Prozent ) di e medizinisch e Versorgun g in Krankenhäusern . Der DAK-Gesundheitsreport 202 4 bestätig t dies e Einschät- zungen : Unte r de n Pflegekräfte n ist de r Antei l de r star k Belas- tete n be i Hitz e mi t 49 Prozen t meh r al s doppel t so hoc h wi e bei m Durchschnit t alle r Erwerbs- tätigen. Di e DAK-Gesundhei t reagier t au f di e Belastunge n durc h extrem e Temperaturen . Si e biete t Firme n eine professionelle Beratung zu m Betriebliche n Gesundheits- management und informiert über geeignete Instrumente, dami t gute s Arbeite n auc h bei großer Hitz e gelinge n kann . Meh r zu de n neue n Hitzeschutz- angebote n unte r www.dak.d e . Fü r de n Hitzerepor t de r DAK- Gesundhei t wurde n vo m 22 . bis 28 . Jul i 202 4 1.00 6 Mensche n ab 18 Jahre n vo m ForsaInstitu t onlin e befragt. Jede r Vierte hatte Gesundheitsprobleme Hitzewelle 2024 Sommeraktion 12V36AH Fachpersonal

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