eulenspiegel - Ausgabe 803

Gesundheit & Pflege Anzeigensonderseite Seite 17 Glüc k im Unglüc k ist ei n schwie- rige s Bild , wen n ei n Mensc h be i eine m Unfal l schwer e ode r soga r schwerst e Verletzunge n davon- getrage n ha t un d noc h eine n lange n Weg bis zu r Genesun g bewältige n muss . Abe r au f di e 87-jährig e Ev a Oliiny k triff t es in eine r besondere n Weis e zu: Nich t nur , wei l es überhaup t gelunge n ist, ihr Lebe n zu rette n un d si e eine r erfolgreiche n Be- handlun g zu unterziehen , nach- de m sie , wi e ihr Soh n Petr o Oliiny k berichtet , be i de m Unfal l u.a . ein e Fraktu r de s Becken- ring s un d offen e Brüch e a m rechte n Unterschenke l davonge- trage n hatte. Sonder n vor alle m deswegen , wi e sic h de r 47-jährig e mi t in di e Behandlun g seine r nach seine n Angabe n überdie s schwe r de- menzerkrankte n Mutte r im Klini- ku m eingebrach t ha t un d nu n nac h de r Entlassun g für si e sorgt . Obwoh l di e Mutte r noc h auf umfassende pflegerische Versorgun g angewiese n ist , wei l sie ein e vo n auße n angebracht e Haltevorrichtun g zu m Fixiere n ihre r Brüch e träg t un d da s recht e Bei n nich t aufsetze n darf, wurd e darau f verzichtet , Ev a Oliiny k ers t in eine r Kurzzeitpflege-Einrich- tun g unterzubringen , sonder n sie ist direk t nac h Haus e entlas- se n worden . In sech s bis ach t Woche n wir d di e Vorrichtun g ab- genomme n un d si e dar f wiede r laufen. Wi e Maria-Elen a Vera-Céspe- des , di e Ärztlich e Leiteri n de s Zentrum s für Alterstraumatolo- gie un d Orthogeriatri e (ZATO ) a m Klinikum Osnabrück, erklärt, komm t es leide r selte n vor , das s sic h Kinde r in eine m solche n Umfan g un d so weitreichen d in di e Versorgun g un d Pfleg e ihre r erkrankte n Elter n einbringen . Nac h de n Worten vo n Vera-Cés- pede s un d vo n Pflegefachkraf t Debora h Schürman n ha t sic h Petr o Oliiny k in de n dre i Wochen , in dene n er be i de m Kranken- hausaufenthal t seine r Mutte r da s Zimme r mi t ihr geteil t ha t un d quas i run d u m di e Uh r be i ihr gewese n sei , all e Kenntniss e an- geeignet , di e zu r weitere n pfle- gerische n Versorgun g erforder- lic h sind. „Her r Oliiny k ha t un s be i alle n pflegerische n Tätigkeite n unter- stütz t un d sic h alle s vo n un s zei- ge n lassen“ , sag t Schürmann . „Wir sin d überzeugt, “ so Vera- Céspedes , „das s die Mutte r be i ihne n zuhaus e supe r versorg t ist un d habe n es deswege n so ein- gerichtet , das s si e an ihre m Wohnsitz alle erforderlichen Hilfsmitte l erhalten. “ Im Zweife l se i es di e besser e Variant e für Ev a Oliinyk , wei l in eine r Pflege- einrichtun g kau m ein e so umfas- send e Betreuun g geleiste t wer- de n könn e un d als weiteres Hin- derni s noc h di e Sprachbarrier e hinzukomme. Di e Oliinyk s stamme n au s de r Ukraine . Wi e Petr o Oliiny k be- zierte s Zentru m für Alterstrau- matologie , da s au f komplex e Be- handlunge n vo n geriatrische n verunfallte n Erkrankte n speziali- sier t ist . Gleichzeiti g ha t sic h da s Kliniku m als „demenzsensible s Krankenhaus“ besonder s gu t au f de n Umgan g mi t an Demen z erkrankten Menschen einge- stellt. „Be i meine r Mutte r trit t es häufi g auc h nacht s auf, das s si e sic h bewege n will . Ode r das s sie unruhi g wir d un d das s jeman d da sei n muss , u m au f sie ein- zugehen“ , beschreib t Petr o Olii- nyk . „I m Prinzi p ist si e darau f angewiesen , das s 20 Stunde n a m Tag jeman d bei ihr ist . Jetz t im Krankenhau s war es beson- der s wichtig , das s ich bei ihr wa r – si e dar f ja ihre n Fu ß nich t be- laste n un d sol l nich t aufstehe n un d laufen , abe r versteh t es nicht , wen n ihr ander e da s sa- gen.“ Wie de r Soh n berichtet , habe n sic h di e Symptom e de r Demenz- erkrankun g seine r Mutte r im Zu- sammenhan g mi t de m Angriffs- krieg au f di e Ukrain e imme r wei- ter verschlimmert . Si e sei ver- ängstig t gewese n un d imme r verwirrte r geworden , wei l sic h Erinnerunge n an deutsch e un d russisch e Soldate n au s un d nac h de m Zweite n Weltkrie g mi t de r heutige n Zei t be i ihr ver- misch t hätten . U m sie in ein e ruhiger e Umgebun g zu bringen , hab e er da s Lan d auf da s Ange- bo t eine s Freunde s im Oktobe r 202 2 mi t ihr verlasse n un d sie seie n be i de m Freun d in Alfhau- se n untergekommen. Ihr Laufdran g sei weite r noch seh r ausgepräg t gewesen , trot z de s hohe n Alter s hab e sie jede n Tag ein e Streck e im Bereic h zwi- sche n zeh n un d zwanzi g Kilome- ter n bewältigt . „Ic h hab e sie im- me r begleitet , auc h nachts , un d aufgepasst , das s sie nich t allei n geht“ , so Oliinyk . „Vor de m Unfal l ist es dan n abe r doc h passier t – da wa r si e allei n unterwegs.“ Nac h de n Info s vo n Vera-Cés- pede s verfüg t da s vo m Fachbe- reic h Unfallchirurgi e un d Ortho- pädi e vorgehalten e Zentru m für Alterstraumatologi e un d Ortho- geriatri e übe r ein e eigen e Sta- tio n mi t 16 Bette n un d kan n Erkrankt e be i Bedar f auc h in wei- teren Fachabteilunge n unter- bringe n un d dor t spezialisier t versorgen . Es untersteh t P D Dr . Jan-P. Graßmann , de m Chefarz t de r Unfall- , Hand - un d Wieder- herstellungschirurgie , de r auc h an de n Eingriffe n beteilig t war , dene n sic h Ev a Oliiny k im Klini- ku m unterziehe n musste . Übe r 400 hochbetagte Menschen werde n bereit s jetz t jährlic h in de m Zentru m versorgt , wobe i durc h di e Veränderunge n der Al- terspyramid e ei n star k steigen- de r Behandlungsbedar f in die- se m Segmen t zu erwarte n ist. Älter e Mensche n sin d be i Verlet- zunge n oft vo n schwere n un d komplexe n Brüche n betroffe n un d bei ihre r Versorgun g beste- he n durc h internistisch e bzw. neurologisch e Vorerkrankunge n vielfach besonder e Herausfor- derungen . „Be i Demenzerkrank- te n mus s jed e Behandlun g so individuel l wi e möglic h au f di e Patienti n ode r de n Patiente n abgestell t werde n – un d u m ihne n bei un s im Krankenhau s di e Orientierun g un d de n Um- gan g mi t unsere m Tea m zu erleichtern , spiel t di e Einbindun g de r Angehörige n ein e gan z wich- tig e Rolle“ , verdeutlich t di e Ärz- tin . Ein Sohn , de r sic h so liebe- vol l u m sein e Mutte r kümmere , sei ihr dabe i noc h nich t unterge- kommen . „Her r Oliiny k mach t da s tol l – dari n lieg t ei n große s Glüc k für di e Mutter“ , sag t Ma- ria-Elen a Vera-Céspedes. 87-jährige nac h schwerem Unfall auf bestem Weg der Genesung Vor de r Entlassung : Ev a un d Petro Oliiny k mi t de mOrthopäden- Tea m u m P D Dr. Jan-P . Graßman n (l.) , Chefarz t de r Klini k fü r Unfall- , Hand - un d Wiederherstellungschirurgie , sowi e Maria- Elen a Vera-Céspede s (r.) un d Debora h Schürman n vo m Zen- tru m fü r Alterstraumatologi e un d Orthogeriatrie. richtet , ist sein e Mutte r sei t 201 8 an de r Demen z erkrankt , zu dere n Symptome n be i ihr ei n ausgeprägte r Bewegungsdran g gehört . Si e sprech e Ukrainisc h un d Russisch , nehm e abe r di e Ansprach e vo n Fremde n oftmal s nich t ode r nich t so gu t an , so das s es für ih n auße r Frag e stand , sic h be i de m Kranken- hausaufenthal t seine r Mutte r mi t einzubringen. Wie Vera-Céspede s erläutert , gehör t da s „Roomin g In“ , als o di e Begleitun g vo n Erkrankte n durc h Angehörige , zu m Behand- lungskonzep t de s ZAT O für hoch - un d höchstbetagt e star k verwirr- te Menschen . In de m Hau s be- steh t sei t 201 5 ei n gerad e ne u vo n de r Deutsche n Gesellschaf t für Unfallchirurgi e (DGU ) zertifi- Foto: Jen s Lintel Rund um die Uhr für die Mutter da DRK freut sich über neuen Rettungswagen und Vakuumschienen Auf Spenden angewiesen Da s Deutsch e Rot e Kreu z (DRK ) Ortsverei n Wallenhors t freu t sic h übe r seine n neue n Rettungs- wagen . Diese r konnt e insbeson- der e durc h di e Spende n vo n de m Wallenhorste r Unterneh- me n PURPLA N un d de n enga- gierte n Mitarbeiter n finanzier t werden. Der Anlagenbauer PURPLA N hatt e ers t kürzlic h sei n 20-jährige s Jubiläu m gefeier t un d dies e Gelegenhei t genutzt , u m Spende n für da s DRK zu sammeln. Hieran beteiligten sic h PURPLA N un d di e eigen- ständige n Firme n de r PUR-Grup- pe sowi e dere n Mitarbeiter . Au f dies e Weis e kame n stolz e 300 0 Eur o zusammen , darunte r 44 0 Eur o vo n de n Mitarbeitern . Da s neu e Fahrzeu g ist ei n wei- tere r Schrit t zu r Verbesserun g de s Katastrophenschutze s in de r Region . Ausgestatte t mi t mo- dernste r Ausrüstung , erfüllt er di e höchste n Standard s für de n erweiterte n Rettungsdienst . Er verfüg t übe r neuest e medizini- sch e Geräte , Kommunikations- technologi e un d Sicherheitsvor- richtungen , u m de n ehrenamt- liche n Rettungsteam s di e best- mögliche n Bedingunge n für ihr e lebensrettend e Arbei t zu bieten . Da s Fahrzeu g wurd e gebrauch t gekauft . Da da s Deutsch e Rot e Kreu z in Wallenhorst keine staatliche Förderun g erhält , ist es au f Spende n angewiesen . Nich t nu r di e medizinische n Gerät e un d di e Ausbildunge n de r ehrenamt- liche n Einsatzkräft e werde n so finanziert , sonder n auc h di e Aus- stattun g de r Rettungsfahrzeug e un d dere n Wartung . Zwa r freu e sic h da s DR K übe r jed e Art der Spende , abe r gerad e im Hinblic k au f di e hohe n Fixkoste n seie n zweckgebunden e Spende n ein e groß e Entlastung . Di e groß- zügig e Spend e vo n PURPLAN , di e de n Kau f de s neue n Ret- tungswagen s ermöglichte , ist zude m ei n wichtige s Symbo l de r Wertschätzun g de r lebensret- tende n Arbeit , di e da s DR K jede n Tag leistet . Auc h di e Elektro-Anlagen-Tech- nik EAT Gmb H ha t ein e solch e Sachspend e Mitt e Oktobe r an da s DR K übergebe n – in For m eine s Vakuumschienen Kom- plett-Sets . Mithilf e de r Vakuumschiene n kan n da s DR K be i Notfällen , di e sic h au f verletzt e Extremitäte n beziehen , ein e sicher e Immobili- satio n z.B . au f de m We g ins nächst e Krankenhau s gewähr- leisten . Di e Vakuumschien e be- steh t au s eine r luftdichte n Hülle , di e mi t Kunststoffkügelche n ge- füll t ist . Übe r ei n Venti l kan n mit- tel s einer elektrische n ode r ma- nuellen Pump e Luf t evakuier t werden . Durc h da s entstehend e Vakuu m werde n di e Kügelche n aneinandergepress t un d di e ge- samt e Schien e verhärte t sich.

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